Die richtige Ernährung nach einer Magenverkleinerung

  • Medizinische Redakteurin Derya Erbil
  • Aktualisiert: 23/01/2022

Wenn Sie sich einer bariatrischen Operation zur Reduktion Ihres Körpergewichtes unterzogen haben, stellt sich im Anschluss an den Eingriff unmittelbar die Frage nach der richtigen Ernährung. Bedeutet eine Magenverkleinerung ein Leben in Verzicht? Wie Sie sich nach einer solchen Operation entsprechend ernähren können und sollten, erfahren Sie hier.

Wie sich Ihre Ernährung nach der Adipositas-Operation verändert

Wenn Sie den entscheidenden und weitreichenden Schritt einer Magenverkleinerung gegangen sind, müssen Sie sich nach der Teilentfernung Ihres Magens auf einige grundlegende Veränderungen in Bezug auf Ihre Ernährung einstellen. Unmittelbar nach dem Eingriff kann es unter Umständen sein, dass Sie einige Wochen lang keine feste Nahrung zu sich nehmen können.

Bei einer Magenverkleinerung besteht in der nächsten Zeit der Speiseplan vorwiegend aus flüssiger Kost wie Brühe, Wasser und Suppen. Da jeder Körper anders reagiert, kann es unterschiedlich lange dauern, bis wieder zu etwas Festerem wie Püriertem, Joghurts oder Brei gegriffen werden kann. In engmaschigen Kontrollen und Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt, erfolgt dann Schritt für Schritt das heranführen an feste Speisen, damit sich Ihr Magen und Darm wieder langsam an diese gewöhnt. Um Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Sodbrennen und Problemen bei der Verdauung vorzubeugen, ist es wichtig, dass Sie nach der Operation eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen. Folgende Faktoren können erforderlich werden:

  • nicht gleichzeitig essen und trinken, denn das fasst Ihr kleiner Magen nicht mehr (30 Minuten Wartezeit wird empfohlen)
  • gründliches kauen und langsames essen
  • kleine Portionen
  • zuckerhaltige und fettreiche Nahrungsmittel meiden
  • maßvoller Genuss von Alkohol aufgrund schneller einsetzender Wirkung und vergleichsweise hoher Kalorienzufuhr

Die Versorgung mit Nährstoffen und Vitaminen

Wenn Sie eine Magenverkleinerung haben durchführen lassen, dann kann Ihr Körper die Nährstoffe und Vitamine nicht mehr ganz so gut aufnehmen. Damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt, ist es notwendig, dass Sie Ihr restliches Leben Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Hierzu zählen beispielsweise Vitamin D, Vitamin B12, Kalzium, Zink, Selen, Eisen und Folsäure.

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus

Aus dem Krankenhaus entlassen werden Sie mit einer sogenannten Weich-Ernährung, welche Sie etwa für gut drei Wochen beibehalten müssen. Nach erfolgreicher Toleranz werden Sie dann ganz langsam an eine leichte Ernährung auf Basis von Proteinen, herangeführt. Wenig Fett, Zucker und laktosehaltige Produkte gehören allerdings noch nicht wieder auf den Ernährungsplan. Im Anschluss an diese Phase steht die normale Ernährung unmittelbar bevor, welche weiterhin sehr eiweißreich aussehen sollte. Gehen Sie in kleinen Schritten von weichen Speisen zu festen über.

Beginnen Sie am besten mit Fisch und gekochtem Huhn, denn Fleisch wird von vielen nach einer OP so gut wie gar nicht mehr vertragen. Langes kauen und entsprechende Pausen zwischen jedem Biss sollte unbedingt von Ihnen eingehalten werden. Beenden Sie die Nahrungsaufnahme, sobald sich das Völlegefühl ankündigt. Jeden Tag wird zu drei Mahlzeiten geraten, welche nach Möglichkeit auch eingehalten werden sollen. Lassen Sie keine Mahlzeit aus und vermeiden Sie Zwischenmahlzeiten mit vielen Kalorien wie z.B. Schokolade, Weißbrot, etc.

Allgemeine Tipps nach einer Magenverkleinerung

Achten Sie darauf, dass Sie so wenig Fette und Öle wie möglich zu sich nehmen. Trinken Sie jeden Tag ausreichend. Wasser und Light Produkte empfehlen sich hier. Vor jeder Mahlzeit sollten Sie mindestens eine halbe Stunde vorher nichts mehr getrunken haben. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und beenden Sie die Nahrungsaufnahme, wenn Sie merken, dass Sie satt sind. Des Weiteren sollten Sie stets zuerst die Proteine zu sich nehmen und erst dann Gemüse, Früchte und Vollkornprodukte.