Häufige Fragen zur Magenverkleinerung in der Türkei

  • Medizinische Redakteurin Derya Erbil
  • Aktualisiert: 22/01/2022

Welche Maßnahmen der Magenverkleinerung sind temporär und welche sind permanent?

Beim Magenband, welches um den Magen herum gelegt wird und größenverstellbar ist, handelt es sich um eine temporäre Verkleinerung des Magens. Das Magenband wird nach einem halben bis einem Jahr wieder entfernt, oder früher, wenn der Patient das gewünschte Gewicht verloren hat. Auch der Magenballon ist ein temporärer Eingriff. Der Ballon wird in den Magen eingebracht und muss nach drei bis maximal sechs Monaten wieder entfernt werden, weil es sonst zu Irritationen des Magens kommen kann.

Der Magenbypass mit seinen verschiedenen Varianten sowie die Schlauchmagen Operation, bei denen jeweils Teile des Magens entfernt oder abgetrennt und mit dem Dünndarm verbunden werden, sind Eingriffe, die nicht reversibel sind.

Welche Vorteile hat es, den Eingriff in der Türkei machen zu lassen?

Das Hauptargument dafür, den Eingriff in der Türkei durchführen zu lassen, ist der Preis, der um 50 bis 70 Prozent niedriger ist als in Deutschland. Für die Türkei im Vergleich zu anderen Staaten spricht, dass die Ärzte in der Türkei hervorragend ausgebildet sind und dass der hygienische und technische Standard in türkischen Krankenhäusern mit dem in Deutschland durchaus vergleichbar ist. In der Türkei gibt es Kliniken, deren Personal sich auf Magenverkleinerungen spezialisiert hat und das über viel Erfahrung verfügt. Die Flugreise in die Türkei dauert nur etwa drei Stunden. In der Türkei stehen dank der zahlreichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sehr gute Übersetzer zur Verfügung.

Welchen medizinischen Standard kann ich in der Türkei erwarten?

Der medizinische Standard in der Türkei ist vergleichbar mit dem Standard in Deutschland. Die Ärtze, Pfleger und Schwestern sind hervorragend ausgebildet. In den Krankenhäusern steht medizinische Technik zur Verfügung, wie sie auch in Deutschland vorhanden ist und die Hygiene ist einwandfrei. Wie auch in Deutschland gibt es in der Türkei Kliniken, die sich auf Magenverkleinerungen spezialisiert haben und die das nötige Know How unter einem Dach vereinigen.

Welche Kosten entstehen für mich, wenn ich mich für einen Eingriff entscheide?

Die verschiedenen Eingriffe kosten zwischen 3.000 und 3.750 Euro. In diesem Preis sind die Operation an sich, der Krankenhausaufenthalt mit Verpflegung, Beratung und den nötigen Medikamenten, die Nachsorge und ein kurzer Aufenthalt im Hotel zur Rekonvaleszenz mit inbegriffen. Auch der Flug in die Türkei und zurück sowie die Transfers sind inbegriffen.

Was ist in den Kosten inbegriffen?

In den Kosten sind die Operation an sich, die Vor- und Nachsorgeuntersuchungen, die nötigen Medikamente, Blutabnahmen und Laboruntersuchungen, ein Beratungsgespräch, die Kosten für einen Übersetzer, der Krankenhausaufenthalt mit Verpflegung, zwei anschließende Übernachtungen im Hotel mit Frühstück, die Flugkosten in die Türkei sowie die Transfers in der Türkei zwischen Flughafen, Klinik und Hotel sowie eine deutschsprachige Ernährungsberatung inbegriffen.

Wie muss ich mich auf die Magenverkleinerung vorbereiten?

Zur Vorbereitung auf eine Magenverkleinerung ist es sinnvoll, wenn möglich bereits im Vorfeld der Operation etwa fünf Prozent an Gewicht zu reduzieren, weil dadurch der Eingriff erleichtert wird. Zudem wird den Patienten dazu geraten, eine zweiwöchige Flüssigkeitsphase vor der Operation einzuhalten. Unmittelbar vor der Operation muss der Patient mindestens 12 Stunden nüchtern bleiben.

Wie viel Zeit muss ich für den Eingriff einplanen?

Für den gesamten Eingriff werden in der Regel vier Übernachtungen in der Klinik und zusätzlich zwei Übernachtungen im Hotel vorgesehen. Insgesamt sind also je nach Flugverbindung sieben bis acht Tage einzuplanen. In den vier Wochen, die auf die Operation folgen, dürfen die Patienten keine feste Nahrung zu sich nehmen, sondern nur Flüssigkeiten und weiche Lebensmittel wie Magerjoghurt, pürierte Mahlzeiten und Früchte zu sich nehmen

Wann beginnt die Magenverkleinerung ihre Wirkung zu zeigen?

Die Auswirkungen der Magenverkleinerung zeigen sich unmittelbar nach dem Eingriff. Der Patient kann einige Tage nach dem Eingriff, je nachdem, um welchen Eingriff es sich handelt, bereits wieder feste Nahrung zu sich nehmen. Er wird jedoch deutlich kleinere Portionen essen, so dass normalerweise drei bis sechs Monate nach dem Eingriff schon ein sehr deutlicher Gewichtsverlust zu erkennen ist. In der Regel nehmen die Patienten ein halbes Kilo pro Woche ab.

Wie sind die Nebenwirkungen und Risiken?

Zu den Nebenwirkungen einer Schlauchmagen OP und eines Magenbypasses gehört, dass der Patient nach der Operation lebenslang Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen muss, um seinen Körper ausreichend mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien zu versorgen. Bei einem Magenballon kann es zu Reizungen der Magenwand ,zu Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen kommen. Bei einem Magenbypass kann es zu Refluxbeschwerden kommen, die anschließend durch eine weitere Operation behoben werden können. Je nach Eingriff haben die Patienten eine geringere Alkoholverträglichkeit.

Für wen sind Magenverkleinerungen geeignet / nicht geeignet?

Magenverkleinerungen sind für Menschen mit Adipositas und hohem Übergewicht kombiniert mit Typ 2 Diabetes als Therapie empfehlenswert. Patienten, bei denen eine Suchterkrankung, eine psychische Erkrankung, Leberzirrhose, Krebs oder Bulimie diagnostiziert wurden, wird in der Regel von einer Magenverkleinerung abgeraten. Um zu ermitteln, ob ein Patient für eine Magenverkleinerung geeignet ist, dient das Beratungsgespräch mit allgemeiner Diagnostik.

Muss ich trotzdem meine Ernährung umstellen?

Nach einer Magenverkleinerung muss der Patient auf jeden Fall seine Ernährung umstellen. Es muss bei einer permanenten Magenverkleinerung lebenslang weitgehend auf Öle, Fette und Mayonnaise verzichtet werden. Auch zuckerhaltige und kohlensäurehaltige Getränke sollten vermieden werden. Man sollte auf rohe Zitrusfrüchte verzichten und generell eine gesunde Mischkost anvisieren. Dazu kann in der Klinik ein Ernährungsplan erstellt werden. Generell sollte man aufhören zu essen, sobald sich ein Sättigungsgefühl einstellt, auch wenn dies schon nach wenigen Bissen geschieht. Zwischen den Mahlzeiten sollten die Patienten viel Wasser trinken.

Zudem muss man mit verschiedenen Schmerzmitteln vorsichtig umgehen. Auch Patienten, die eine vorübergehende Magenverkleinerung durchführen lassen, sollten ihre Ernährung auf eine gesunde Mischkost umstellen, um zu verhindern, dass sie nach der Gewichtsabnahme wieder zunehmen.